“Eigenlob stinkt!”, so sagt es der Volksmund. Aber ist das wirklich wahr?
Ich glaube es stinkt so gewaltig, weil es ganz grosser “Bullshit” ist! Lass ich mich auf diese “Scheisse” ein, muss ich mich nicht wundern, wenn ich Opfer der Manipulation werde. Kann ich mir gute Gefühle und Anerkennung nicht auch selbst geben? Eigenlob muss sich doch nicht gleich zur Selbstbeweihräucherung, Überheblichkeit oder Arroganz entwickeln. Ich glaube wie überall, die Dosis macht’s. Nichts ist falsch daran, sich selbst auf die Schulter zu klopfen.
Ich habe die Sätze entlarvt, die mir wirklich stinken!
- du sollst dich nicht selber Loben
- hör auf zu Prahlen, im Vergleich zu … ist das noch Nichts
- lass die vor, die besser sind als du
- so gut wie du denkst bist du nicht
- die andern wollen nicht wissen was du alles kannst
- du kommst sicher nicht an erster Stelle
Ich übe mich im Eigenloben und finde heraus, woher die oben genannten Sätze überhaupt stammen. Ich notierte mir dazu positive Formulierungen und danach las ich die Sätze mehrmals am Tag laut vor. Ich fühlte mich hinein und wiederholte sie immer wieder und auch vor dem Spiegel. Je öfter ich das machte, desto einfacher wurde es für mein Glaubens – System, die Sätze zu verinnerlichen. Heute nehme ich gerne Lob und Anerkennung mit einem “herzlichen Dankeschön” entgegen.
Mir selbst auf die Schulter zu klopfen gehört mittlerweile zum Alltag. “Das habe ich super gemacht!” oder “Das war eine wirklich tolle Leistung – Bravo!” hat nichts verwerfliches mehr. Ich habe mir einfach die Erlaubnis erteilt, mich selbst zu beklatschen, damit für gute Stimmung zu sorgen und mich zu motivieren mutig zu sein und an mich zu glauben. Was will ich mehr?
Durch das Eigenlob, welches ich mir zukommen lasse bin ich manipulationsresistenter geworden. Ich bin heute in der Lage, mir gute Gefühle selbst zu geben. Das lechzen nach Lob und Anerkennung hat seinen Reiz verloren, seit ich in der Lage bin, es mir selbst zu gebe. Interessanterweise stimmt nun Eigenlob für mich, während es dem Anderen stinkt.
Wie jede Medaille, scheint es auch hier eine zweite Seite zu geben. Mein Umfeld hat längst erkannt, dass mir kaum noch ein schlechtes Gewissen oder ungutes Gefühl impliziert werden kann. Die Gespräche haben sich ebenfalls verändert und während dessen habe ich festgestellt, dass sich Eigenschaften wie Unvermögen, Wut, Eifersucht, Neid oder Missgunst hinter dem “Eigenlob stinkt” tarnen.
Eigenlob wirkt wunder um den Selbstwert und die Selbstachtung zu steigern. Nur zu, hab Spass daran, während du dir
- auf die Schulter klopfst
- dir ein Lob aussprichst
- dir eine Belohnung gönnst
und folgende Sätze laut vorliest
- echt tolle wie ich das hingekriegt habe
- meine Leistung beeindruckt mich gerade sehr
- ich bin total begeistert
- wie leicht mir das von der Hand geht
- ich bin stolz auf mich
- ohlala, dass ist jetzt mehr als ich erwartet habe
- das hab ich gut gemacht
- das klappt immer besser
- wie gut ich das schon kann
- usw.
Sich selbst zu Wertschätzen fördert das Selbstbewusstsein und den Selbstwert. Ich kann es kaum genügend erwähnen. Und es hat nichts mit Egoismus zu tun! Mach dich Gross! Entfalte dein Potential! Sei mutig! Stell dich auf den Scheffel! Anerkennung findet als erstes in dir statt. Solltest du eine Erlaubnis dazu brauchen, ich erteile sie dir jetzt und verrate dir dazu mein grösstes persönliches Geheimnis.
“Eigenlob stinkt” ist eine Lüge!
Bei mir duftet alles immer noch wunderbar und das finde ich definitiv dufte
Ja!
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Super geschrieben.
Das ist wahr.
Es gibt so viele Glaubenssätze, wie ein bunter Blumenstrauß.
Die alle umzuformulieren
bedeutet Arbeit und Freiheit zugleich
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